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Dunkel Hell

Seit Pandemiebeginn setzt die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am UKB erfolgreich die Videosprechstunde ein. Über 100 Fälle wurden innerhalb des letzten Jahres dadurch behandelt. PD Dr. Koroush Kabir, leitender Oberarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, erläutert die Vorteile und die Grenzen der virtuellen Sprechstunde.

Warum hat Ihre Klinik die Videosprechstunde etabliert?

Die Überlegungen dazu hatten wir schon lange. Schließlich hat uns die Pandemie einen Boost verpasst. Viele Patientinnen und Patienten konnten oder wollten nicht mehr in die Live-Sprechstunde kommen. Außerdem wollten wir die Präsenzsprechstunde in der Pandemie so weit wie möglich einschränken und auch unseren Wartebereich entlasten.

Wie läuft die Videosprechstunde ab?

Die Patientinnen und Patienten rufen bei uns an und vereinbaren einen Termin. Anschließend bekommen sie einen Link von uns zugeschickt, der sie am Tag der Sprechstunde in einen virtuellen Warteraum leitet. Dort werden sie von uns – meistens ohne Wartezeit – aufgerufen. Das Ganze kann man mit einem Zoom-Meeting vergleichen.

Inwiefern sind die Möglichkeiten der Videosprechstunde begrenzt und wie wird das ausgeglichen?

Für die Videosprechstunde eignen sich gut die folgenden Patientengruppen oder Fälle: Neuvorsteller, Besprechungen der bildgebenden Befunde und Nachbesprechung von Befunden. Auch Patientinnen und Patienten, die eine Zweitmeinung einholen möchten, können auf die Videosprechstunde zurückgreifen. Zudem hat sich die Videosprechstunde bei Patienten bewährt, die bestimmte Fuß- oder Handerkrankungen haben.

An unsere Grenzen stoßen wir, wenn es um die klinische Untersuchung, die Palpation oder die klinischen Tests geht. Dennoch bin ich optimistisch, dass wir durch die zunehmende Entwicklung der Telemedizin auch diese Bereiche einmal abdecken werden. Man denke nur an das DaVinci-OP-System. Der Operateur sitzt dabei auch nicht unmittelbar am Patienten.

Welche technischen Voraussetzungen sind vonnöten, um eine Videosprechstunde durchzuführen?

An einem Klinikum ist der Datenschutz enorm wichtig. Daher arbeiten wir mit einer Software, die von der Ärztekammer Nordrhein zugelassen wurde. Diese bedarf aber keine besonderen IT-Kenntnisse. Hierzu benötigt man einen internetfähigen Computer, ein Handheld oder ein Smartphone, das über eine Internetbrowser-Funktion verfügt.

Ihr Fazit?

Die Videosprechstunde wird bei uns sehr gut angenommen. Es gibt kaum Wartezeiten und das Angebot ist ortsunabhängig. Dadurch sparen sich die Patienten eine oder mehrere Fahrten ins Klinikum.

Die Telemedizin entwickelt sich ständig weiter. Wir sehen, dass die Wearables im Kommen sind. Hier sehe ich viel Potential. Die Patientenberatung und -behandlung wird zunehmend digitaler. Die Videosprechstunde ist erst der Anfang.

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