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Dunkel Hell

„Wir sind ein wichtiger Teil im Klinikprozess“

Die beiden medizinisch-technischen Radiologieassistenten (MTRAs) Lukas Hennes (29) und Barbara Kapljic (36) sind überzeugt: Die Radiologie ist eine perfekte Kombination von Medizin und Technik.

UKB mittendrin: Wie sehen Eure Werdegänge bisher aus und warum habt Ihr Euch für das UKB entschieden?

Lukas: Ich komme aus der Bonner Umgebung, bin in der Nähe von Swisttal groß geworden und habe 2013 am UKB die Ausbildung zum medizinisch-technischen Radiologieassistenten begonnen. Ausschlaggebend war neben der Kompetenz auch der sehr familiäre Eindruck, den die Schule gemacht hat. Unsere damalige Schulleitung war ein herzensguter Mensch, man hat sich dort sehr wohl gefühlt. 
Das ging mir auch mit der Arbeit in der Abteilung so, dass ich 2016 angefangen habe, am UKB zu arbeiten. Zudem hat man am UKB einfach ein riesiges Leistungsspektrum: Man sieht und macht viele Untersuchungen, die man woanders nicht unbedingt zu Gesicht bekommt. Außerdem steht bei uns die neueste Technik. Es wird immer schnell investiert, um auf dem neuesten Stand zu sein. 

Barbara: Inzwischen bin ich schon seit 2009 an der Klinik. Nach dem Abitur habe ich, ebenfalls wie Lukas, an der Schule für MTRAs das Examen gemacht und bin am UKB geblieben. Im Rahmen der Ausbildung lernt man verschiedene radiologische Abteilungen in den Umgebungskrankenhäusern kennen und die Radiologie des UKB hat mir dabei am besten gefallen. Die Vielfalt und die Rotation an den Arbeitsplätzen war und ist hier am größten: mehrere konventionelle Röntgenarbeitsplätze sowie unterschiedliche CTs und verschiedene Angiografieuntersuchungen. Dazu Schockraum-Management, Röntgen auf Intensiv und im OP. 
Man sieht im Vergleich zu anderen Krankenhäusern sehr viel. Auch Außergewöhnliches, vor allem das, was die Krankheitsbilder betrifft. Schön ist es außerdem, wenn man die Patient*innen ein Stück weit begleiten kann und sich im Rahmen ihrer Behandlung am UKB für Untersuchungen immer wieder zusammen trifft. Unser Arbeitsbereich ist also sehr abwechslungsreich. 
Zudem ist das tolle an unserer Arbeit, dass man sofort sein Ergebnis sieht. Es kommt eine Fragestellung an die Radiologie und durch unsere Arbeit können die Radiolog*innen diese beantworten. Neben den ärztlichen Interventionen führen wir die Untersuchungen größtenteils selbst durch. Wir können direkt dazu beitragen, dass der Patient zu seinem Ergebnis kommt. Ob der Patient oder die Patientin zum Beispiel eine Fraktur hat, kann man in den meisten Fällen erst durch diagnostisches Röntgen feststellen. 

UKB mittendrin: Ihr habt also als MTRAs ein Alleinstellungsmerkmal und seid in den meisten Fällen unverzichtbar für die Behandlung?

Barbara: Ich würde sagen: Ja, wenn es um die Diagnostik geht. Der Chirurg kann beispielsweise nur in den Körper hineingucken, wenn er operiert. Wir aber können durch die Technik in wenigen Sekunden oder Minuten, je nach Untersuchung, mit ein paar Bildern das Innerste des Patienten abbilden, ohne in den Körper einzugreifen. Dementsprechend können die ärztlichen Kolleg*innen dann entscheiden, ob eine OP notwendig wird und diese angepasst werden muss. Unsere diagnostische Arbeit ist größtenteils unverzichtbar für die OP-Planung und den weiteren Therapieverlauf. 

Lukas: Man kann beispielsweise protokollieren, ob ein Tumor wächst oder kleiner wird. Es ist schön zu sehen, wie Patient*innen als geheilt entlassen werden und dann immer noch zum weiteren Verlauf zu uns kommen. Wir sehen dann, dass es der Person auch wieder bessergeht. 

Barbara: Wenn die ehemalig stationären Patient*innen dann wieder zur Kontrolle kommen, gibt es oft ein Wiedersehen mit Erkennen und das freut beide Seiten. 

Lukas: Ja, man sieht die Personen zur Untersuchung häufig nur für Minuten. Diese kurze Zeit kann aber positiv in Erinnerung bleiben, wenn man sich miteinander unterhält. Die Patient*innen kommen ja aufgrund einer ungewissen Situation. Da tut ein kurzes Gespräch gut. 

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UKB mittendrin: Was fasziniert Euch an der Radiologie am UKB? 

Barbara: Die Radiologische Klinik am UKB ist technisch immer ganz vorne mit dabei, aber auch in der Forschung. Als MTRAs bekommen wir schon sehr früh neueste Entwicklungen mit und es macht natürlich Spaß, immer wieder etwas Neues zu lernen. Es wird dadurch nie langweilig. Auch hat jeder von uns die Möglichkeit, sich selbstständig fortzubilden, zum Beispiel, an gerätespezifischen Fortbildungen teilzunehmen oder einen berufsbegleitenden Studiengang zu absolvieren.
Durch Corona leider zurzeit unterbrochen sind unsere monatlichen Fortbildungen zu speziellen radiologischen sowie allgemein medizinischen Themen, die wir uns selbst aussuchen oder die aus aktuellem Anlass wichtig für uns sind. Vorbereitet werden diese entweder internoder wir laden nach Absprache einen Kollegen oder eine Kollegin aus einem anderen Fachbereich ein.

Lukas: Mich fasziniert an der von uns verwendeten Technik auch immer, dass man Dinge im Menschen sieht, die man sonst nicht sehen kann: das Gehirn, das Herz etc. Wir können komplexe Fehlbildungen darstellen, was bei der Wahl einer Therapie helfen kann. Die Technik unterliegt einer rasenden Entwicklung – alles wird noch besser, noch schneller. Und die Qualität wird natürlich immer besser. Vor 20 Jahren dauerte eine MRT-Untersuchung mindestens eine Stunde. Heute sind wir in der Regel viel schneller fertig. Und es ist auch angenehmer für die Patient*innen, weil die „Röhre“ deutlich größer geworden ist. 
MTRAs, die sich für ein bestimmtes Gerät interessieren, können Hauptverantwortliche für dieses werden. Ich bin zum Beispiel im Haupthaus für ein MRT Geräteverantwortlicher und so für entsprechende technische Neuerungen zuständig. Ich sorge dafür, dass diese implementiert werden und informiere die Kolleg*innen entsprechend. Oder wenn mal etwas defekt ist, dann manage ich das entsprechend. Des Weiteren bin ich auch für die Einarbeitung der Kolleg*innen am MRT-Gerät zuständig. Alle sollten bei uns den gleichen Standard beherrschen. 

UKB mittendrin: Was beinhaltet die MTRA-Ausbildung? 

Lukas: Die Ausbildung, die aus einem schulischen und einem praktischen Teil besteht, dauert drei Jahre und wird mittlerweile vergütet. Die Schüler kommen für den praktischen Teil in jede Funktionseinheit der Radiologischen Kliniken am UKB und den umliegenden Krankenhäusern. Da die Ausbildung außerdem die Bereiche der Strahlentherapie und der Nuklearmedizin beinhaltet, werden die Schüler auch dort eingeteilt – pro Arbeitsplatz intermittierend meist ein Schüler. Dadurch haben die Mitarbeiter*innen auch mehr Zeit für die Ausbildung des Einzelnen. Insgesamt nimmt die Schule pro Jahr 20 Schüler auf.

UKB mittendrin: Was ist Euer Geheimrezept für einen stressigen Tag?

Lukas: Ein Geheimrezept im klassischen Sinne habe ich nicht. Bei mir ist einfach so, dass ich gut abschalten kann, wenn ich nach Hause gehe. Ich nehme die Klinik nicht mit. Das Beste an einem stressigen Tag ist aber, dass man mit seinen Kolleg*innen darüber reden kann. 

Barbara: Wir haben ein gutes Team. Man muss stressige und vielleicht auch traurige Momente bei der Arbeit nicht allein bewältigen, da jeder der Kolleg*innen ein offenes Ohr für den anderen hat. Man kann sich auch kurz aufregen, damit der Dampf verfliegt. Das ist viel wert. Jeder bei uns hat Verständnis für den anderen. Und sowieso ist jeder Morgen ein neuer Tag.

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