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Dunkel Hell

Neuer Test soll die Sensitivität und Spezifität sowie Zugang und die Sicherheit für die Frauen verbessern

Einen All-in-One-Test zur Vorsorge von Gebärmutterhalskrebs entwickelt Prof. Dr. Ines Gütgemann vom Institut für Pathologie. Das neue Testverfahren soll die frühzeitige Diagnose von Gebärmutterhalskrebs und auch dessen Vorstufen erheblich verbessern und so eine größere Sicherheit für Frauen schaffen. Zum Projektteam gehören neben Prof. Gütgemann unter anderem auch Prof. Dr. Glen Kristiansen, Dr. Thomas Mayr, Dr. Damian Ralser, Prof. Dr. Alexander Mustea, Andreas Buness und Dr. Anshupa Sahu – alle vom UKB. Diese innovative Produktentwicklung wird zusammen mit einem anderen UKB-Projekt in der zweiten Ausschreibungsrunde des Prototypisierungsgrants vom Transfer Center enaCom gefördert. Ziel der Gründungsberatung ist es, wertvolle Validierungsprojekte aus der Forschung mit ihrer Expertise auf dem Weg in Richtung Markteinführung zu begleiten. Die Förderung wird vom Transfer Center enaCom ausgeschrieben und aus dem ESC-Einzelvorhaben „U-Bo-Grow“ der Universität Bonn finanziert. Sie wird vom NRW-Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie (MWIKE) gefördert.

In Deutschland gibt es ein etabliertes Gebärmutterhalskrebs-Screening. Frauen zwischen 20 und 34 Jahren können einmal im Jahr eine Abstrichuntersuchung, den sogenannten PAP-Test, des Gebärmutterhalses durchführen lassen. Die Möglichkeit einer kombinierten Untersuchung aus PAP- und HPV-Test alle drei Jahre besteht für Frauen ab 35 Jahren. Mit dem HPV-Test wird untersucht, ob der Gebärmutterhals mit Humanen Papilloma -Viren (HPV) infiziert ist, die Gebärmutterhalskrebs verursachen können. Bei auffälligen Befunden im Screening werden weitere Untersuchungen wie eine Biopsie veranlasst.

Bildunterschrift: Bildautor: Rolf Müller
UKB-Team will All in One Test zur Gebärmutterhalskrebs-Vorsorge entwickeln:
(v. li.) Dr. Thomas Mayr, Prof. Ines Gütgemann, Prof. Glen Kristiansen und Dr. Damian Ralser.

Beide Tests haben ihre Grenzen: Der HPV-Test kann nicht vorhersagen, ob die Infektion von selbst wieder verschwindet oder bestehen bleibt. Auch können durch einen PAP-Test bei fehlerhaftem Abstrich oder seltenen Tumordiagnosen bösartige Zellen übersehen werden. Andererseits werden auch Dysplasien entdeckt, die nie gefährlich geworden wären, was mit einer Patientenverunsicherung einhergeht. „Um die Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs zuverlässig zu erkennen und seltene Tumore nicht zu übersehen“, beschreibt Prof. Gütgemann ihre Motivation den neuen Test zu entwickeln. Ihr Ziel ist ein All-in-One-Cervix-Cancer-Screening-Test, der die Wirtschaftlichkeit, den Zugang und die Sensitivität und Spezifität herkömmlicher Tests verbessert. Auch kann die UKB-Pathologin sich vorstellen, „diesen mit bereits zugelassen Selbstabstrichverfahren zu kombinieren“. Das Projekt steht noch ganz am Anfang der Produktentwicklung plus Finanzierung: Derzeit wird der Prototyp entwickelt und patentiert. Anschließend geht es in die klinische Testung mit dem Ziel, im Jahr 2026 eine CE-Zertifizierung zu erreichen.

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