Im Ernstfall ist das UKB ein Leuchtturm in Bonn
Denn wenn es in der Stadt Bonn durch einen Stromausfall dunkel wird, dann brennt im UKB immer noch das Licht und die Patient*innen können versorgt werden.
Nachhaltigkeit, Unabhängigkeit und Sicherheit – das sind die Maßgaben der Energieversorgung am UKB, für die fünf Mitarbeiter mit Rufbereitschaft zuständig sind. Bedenkt man, dass das UKB in seiner Größe mit einer kleinen Stadt vergleichbar ist, dann wird klar, dass hier eine Menge Energie benötigt wird. Strom, warmes Wasser – all das spielt eine gewichtige Rolle in der Patientenversorgung.
Um dies sicherzustellen, verfügt das UKB über drei Blockheizkraftwerk-Module (BHKW-Module), die als Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen Erdgas besonders effektiv in Strom und Wärme umwandeln. Diese Anlagen laufen 24 h/Tag, also 365 Tage im Jahr und produzierten im letzten Jahr 73 Prozent des auf dem UKB-Gelände benötigten Stroms. Der Rest wird vom Bonner Netz eingespeist. Mit der erzeugten Strommenge würde sich der Jahresbedarf von über 8.000 Drei-Personen-Haushalten decken lassen. Die Erzeugung von Strom und Wärme vor Ort ist besonders nachhaltig, weil hier am UKB von der Produktion zum Verbrauch kurze Wege für die Weiterleitung der Energie vorhanden sind, also keine Energie-Verluste durch lange Leitungsnetze entstehen. Alle Gebäude im UKB werden über die Medienkanäle versorgt, die 12-18 Meter unter der Erde liegen und alles mit Wärme, Kälte, Wasser etc. (neuerdings auch Rohrpost) versorgen. Zudem können durch den Betrieb des BHKW jährlich ca. 3,5 Millionen Euro an Energiekosten gespart werden. „Wir planen zudem bald eine Umstellung auf grünes Erdgas, Wasserstoff oder andere Medien, da gibt es aber bisher noch nichts auf dem Markt. Dennoch sind wir sehr zuversichtlich, das UKB in Sachen Energieversorgung noch nachhaltiger zu machen“, so Wilfried Lülsdorf, Sachgebietsleiter des UKB-eigenen Heizkraftwerkes.
Seinen Bedarf an Wärme und Dampf erzeugt das UKB komplett selbst. Dafür sorgen vier Kesselanlagen, zwei für Heißwasser, zwei für Dampf, die insgesamt eine Leistung für ca. 6.100 Haushalte erbringen. Die Kesselanlagen sind – wie alles im Heizkraftwerk – redundant aufgebaut. Alles gibt es in zweifacher Ausführung, damit die Patienten des UKB im Ernstfall nicht in Mitleidenschaft genommen werden. Sollte es zu einem längeren Stromausfall kommen, dann wird eine Abkopplung vom Mittelspannungsnetz der Uniklinik vorgenommen und die BHKW-Module werden von Hand in Betrieb genommen. Mehrere Wochen könnte das UKB so im Ernstfall versorgt werden, vorausgesetzt Erdgas und Wasserversorgung sind vorhanden. Und wenn auch hier nichts mehr geht, ist für den Notfall noch der Havariebrennstoff Heizöl da. Dieser lagert in zwei 100.000 Litertanks und wird nur bei Ausfall der Erdgasversorgung benötigt.