Im Interview: Kerstin Fischer, neue Leiterin der Stabsstelle Arbeits- und Umweltschutz, Brandschutz (AU)
Seit 2012 ist Kerstin Fischer (36) am UKB tätig und kennt das Uniklinikum in- und auswendig. Die studierte Geografin lebt mit ihrem Mann und ihrer 2,5 Jahre alten Tochter in Bad Honnef, ist leidenschaftliche Fotografin, hört gern Metal und reist offroad. Was sich extrem anhört, gleicht sie beruflich gut aus: Gefahren vorbeugen – darin sieht Fischer die Hauptaufgabe ihrer Stabsstelle.
UKB mittendrin: Was haben Sie sich als neue Leitung vorgenommen?
KF: Im Rahmen unseres innerbetrieblichen Arbeitsschutzmanagements möchte ich einige Prozesse effizienter gestalten und unsere Beratungsleistung auch messbar machen. Beispielsweise möchten wir über die statistische Erfassung von Arbeits- und Wegeunfällen hinaus zukünftig weitere für den Arbeitsschutz sinnvolle Kennzahlen ermitteln, aus denen wir entsprechende Bedarfe ableiten können. Dabei würde ich beispielsweise gerne ein einheitliches, unterstützendes System für die Unterweisung der Beschäftigten einführen, da aktuell viele Insellösungen bestehen. Jede Führungskraft ist nämlich dazu verpflichtet, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Sachen Arbeitsschutz zu unterweisen. Daher überlege ich, wie wir diesen Prozess leichter organisiert bekommen. Es geht darum, das Bewusstsein von Führungskräften und Beschäftigten für sicherheitsrelevante Themen zu schärfen.
Eine weitere Baustelle ist die Dienstanweisung für die Umsetzung von Rechten und Pflichten im Arbeits- und Gesundheitsschutz, welche wir juristisch überprüfen und im Anschluss mit allen relevanten Parteien gemeinsam aktualisieren möchten. Des Weiteren kümmere ich mich um die Neustrukturierung unserer Stabsstelle, genau gesagt um die Neuverteilung von Zuständigkeiten, ausgehend von den vorhandenen Ressourcen. Und eine stetige Aufgabe ist es zu erfassen, welche Prozessabläufe mittlerweile veraltet sind und wie man eben diese optimieren kann.
UKB mittendrin: Welche Kompetenzen bringen Sie mit, um diese Ziele zu erreichen?
KF: Da ich zuvor nahezu fünf Jahre bereits stellvertretende Leitung dieser Stabsstelle war, konnte ich viele Erfahrungen sammeln, die mir jetzt helfen Herausforderungen gezielt anzugehen. Dabei ist mir besonders eine diplomatische Vorgehensweise wichtig, um im Kontext von notwendigen gesetzlichen Verpflichtungen und unterschiedlichen Interessen einen zufriedenstellenden Konsens zu finden. Gewisse Hindernisse motivieren mich, nach Lösungen zu suchen, eventuell auch mal unkonventionelle Wege zu gehen, aber vor allem offen und transparent zu kommunizieren und zuzuhören.
UKB mittendrin: Zuzuhören?
KF: Ja. Es geht auch darum, zu erfragen und zu ergründen, welche Wünsche beispielsweise unsere Schnittstellen haben. Wie können wir dabei unterstützen, den Arbeitsschutz effektiv umzusetzen? Wir verstehen uns daher als Sicherheitsberater und Dienstleister, der hilft und unterstützt. Wir sind nicht die Polizei.
UKB mittendrin: Wird die Stabsstelle AU als solche wahrgenommen?
KF: In all den Jahren habe ich die Erfahrung gemacht, dass durchaus eine gewisse Hemmschwelle besteht, auf uns zuzugehen und um Rat zu fragen. Bei der Stabsstelle AU steht der Mensch immer im Vordergrund. Auch wenn Fehler passieren, geht es uns darum, nicht nach Schuldigen zu suchen, sondern nach Lösungen. Prävention ist der Grundgedanke. Daher möchte ich allen UKB-Beschäftigten Mut zusprechen: Bitte kommen Sie zu uns, wenn etwas in puncto Arbeitsschutz unklar ist. Ich denke, uns allen ist es daran gelegen, dass Jede und Jeder von uns sichere und gesunde Arbeitsbedingungen vorfindet.