Impressum  |  Datenschutzerklärung  |  Barrierefreiheit
Dunkel Hell

Erster Funkmast aus dem 450-MHz-LTE-Funknetz im Rheinland sichert die kritische Infrastruktur am UKB ab

Der Ausbau des 450 MHz-LTE-Funknetzes im Rheinland hat begonnen. Der Unternehmensverbund „Versorger-Allianz 450“ und die Bonn-Netz GmbH haben am 28. Juni 2023 in Bonn den ersten Funkmast dieser Art im Bereich Mittelrhein in Betrieb genommen. Der Standort befindet sich auf dem Venusberg-Campus des UKB. 

Bei dem 450-MHz-LTE-Funknetz handelt es sich um eine hochverfügbare und sichere Kommunikationsplattform für Betreiber kritischer Infrastrukturen. Das Netz ist über 72 Stunden schwarzfallfest und bietet aufgrund seiner Systemarchitektur zudem Schutz vor Cyberangriffen und Sabotage. 

Im März 2023 wurde der Testbetrieb des 450-MHz-Funknetzes in den ersten Gebieten aufgenommen. Flächendeckend werden die Dienste bis 2025 verfügbar sein, auch unter Nutzung von Funkstandorten, die durch die Versorger-Allianz 450 und/oder ihre Kommanditisten bereitgestellt werden.

BonnNetz ist Mitglied der Versorger-Allianz

Die Versorger-Allianz 450 Beteiligungs GmbH & Co. KG ist ein Zusammenschluss von über 60 Unternehmen der Energie-, Wasserver- und Abwasserentsorgungswirtschaft und eines von vier Eigentümerkonsortien, das direkt an der 450connect GmbH beteiligt ist. Letztere baut und betreibt das 450-MHz-Funknetz. 

„Die zunehmenden Herausforderungen durch Energiewende, Klimawandel und geopolitische Einflüsse sind nur mit einer sicheren und hochverfügbaren Kommunikationstechnologie zu bewältigen. Dabei wird es nur über eine funkbasierte Lösung möglich sein, gesicherte Steuerungen und einen notwendigen Datenaustausch mit den Millionen von Energieerzeugungsanlagen und technischen Anlagen zu realisieren“, so Urs Reitis, Geschäftsführer der Bonn-Netz GmbH. 

Aus diesem Grunde hatte sich die Bonner Stadtwerke-Tochter schon früh gemeinsam mit vielen weiteren Unternehmen zur Versorger-Allianz 450 zusammengeschlossen und sich für eine Zuteilung der 450-MHz-Funkfrequenz an die 450connect durch die Bundesnetzagentur eingesetzt. 

Urs Reitis, Geschäftsführer der Bonn-Netz GmbH, Theo Waerder, Geschäftsführer der Versorger-Allianz 450 Beteiligungs GmbH & Co. KG, Charlotte Kaspari, Leiterin des Geschäftsbereichs Gebäudemanagement am UKB, Prof. Wolfgang Holzgreve, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKB und Sebastian Rötzel, Projektleiter Ausbaugebiet Mittelrhein (v.l.n.r.), stehen vor dem ukb-Turm, auf dem der Funkmast befestigt ist.
UKB: Funkfrequenz könnte für Vorsorgesystem genutzt werden

 „Wir arbeiten seit vielen Jahren eng und partnerschaftlich mit den SWB zusammen. Somit haben wir sehr schnell unsere Zustimmung zur Nutzung unserer Mastanlage gegeben. Die Installation wurde sehr zügig von der Idee in die Umsetzung gebracht und wir sind schon etwas stolz, dass wir der erste Standort im gesamten Ausbaugebiet Mittelrhein sind. Dieses reicht von Köln über Siegburg, Euskirchen, Bonn und über das Ahrtal und Mayen hinaus bis nach Cochem und über die Mosel“, erläutert Prof. Wolfgang Holzgreve, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKB, die Bewegründe seines Hauses. 

„Als Universitätsklinikum Bonn sind wir Teil einer kritischen Infrastruktur, die sich auf das Gesundheitswesen und somit die Daseinsvorsorge bezieht. Wir sind deshalb auch in Überlegungen, wie diese Funkfrequenz möglicherweise unsere Vorsorgesysteme weiter stabilisiert“, so Prof. Holzgreve weiter. 

Tests unterstützen den Praxisbetrieb. So wird zum Beispiel im Ausbaugebiet Mittelrhein (Brühl-Euskirchen-Siegburg-Bonn-Ahrtal-Mayen-Cochem) mit dem Projekt PlusMoSmart die tatsächliche Ausbreitung und Verfügbarkeit der Frequenz ermittelt und geeignete Messsysteme entwickelt. Im Ahrtal soll zudem die Anbindung von Pegeln und Sensoren an das 450-MHz-Funknetz erfolgen, damit in Zukunft elementare Daten für Hochwasservorsorge und Personenschutz immer übertragen werden können. 

Alle Branchenunternehmen können Zugang erhalten

Theo Waerder, Geschäftsführer der Versorger-Allianz 450 Beteiligungs GmbH & Co. KG, betont die Bedeutung der Funkfrequenz: „Ich bin davon überzeugt, dass in Zukunft die Anforderungen der Technischen Sicherheitsmanagementsysteme (TSM) der Regelwerksgeber (z. B. DVGW, VDE, AGFW) fast nur noch durch den Einsatz von 450 MHz zu erfüllen sind. Wir schaffen deshalb aktuell die Voraussetzungen, damit jedes Branchenunternehmen diese Funkfrequenz zu attraktiven Konditionen einsetzen kann. Nichtkommanditisten wird dies über eine Mitgliedschaft im Verein Versorger-Allianz 450 e. V. ermöglicht. Bereits jetzt kann bei uns eine unverbindliche Anmeldung erfolgen.“

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert