Stadt Bonn und UKB kooperieren für eine noch bessere Versorgung bei besonders schweren Säuglings- und Kleinkindernotfällen in der Region Bonn/Rhein-Sieg
Die Björn Steiger Stiftung stellt der Abteilung für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin des UKB einen neuen Rettungswagen zur Verfügung, der das Kindernotfallteam des UKB in Zukunft schnellstmöglich zu seinen Einsätzen bringt. Die feierliche Übergabe des Fahrzeugs erfolgte im Rahmen der Unterzeichnung einer neuen Kooperation zur Optimierung der Versorgung zeitkritischer schwerer Notfälle von Neugeborenen, Säuglingen und Kleinkindern in Bonn und der Region zwischen der Stadt Bonn und dem UKB.
Das Bundesministerium für Gesundheit berichtet, dass Schätzungen zufolge mindestens 1,88 Millionen Kinder unter 15 Jahren in Deutschland jährlich nach einer Unfallverletzung ärztlich versorgt werden müssen. Kinderunfälle sind außerdem die häufigste Todesursache für Kinder ab einem Jahr in Deutschland und Europa.
Optimale Notfallversorgung in Bonn und der Region auch im Säuglings- und Kinderalter
Die Bundesstadt Bonn und das UKB arbeiten zur Optimierung der notfallmedizinischen Versorgung seit vielen Jahrzehnten eng zusammen und sind unter anderem gemeinsamer Träger des Zentrums für Rettungs- und Notfallmedizin. Bereits seit 2012 besteht eine Zusammenarbeit zwischen UKB und städtischem Rettungsdienst zur Unterstützung der Notärztinnen und Notärzte vor Ort durch spezialisiertes Fachpersonal des UKB bei besonders schweren Kindernotfällen. Bislang erfolgten diese Transporte im Regelfall durch Einsatzfahrzeuge, die zunächst von ihren Standorten die Klinik zur Aufnahme der Unterstützungskräfte anfahren mussten.
Durch den Einsatz eines neuen Einsatzfahrzeugs mit medizinischer Ausstattung, den die Björn Steiger Stiftung der Abteilung für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin des UKB zur Verfügung stellt, können Kinderärztinnen und Kinderärzte des UKB den Einsatzort in Bonn und dem linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis ab sofort noch schneller erreichen – denn gerade bei besonders schweren Kindernotfällen wie bei einer Wiederbelebung ist die Unterstützung der Rettungskräfte vor Ort wichtig und sinnvoll. „Das UKB freut sich sehr über diese sinnvolle und wichtige neue Kooperation mit der Stadt Bonn, die die Versorgung unserer kleinsten Patientinnen und Patienten, die besonderen Schutz benötigen, in sehr schwerwiegenden Fällen weiter voranbringt. Wir danken der Björn Steiger Stiftung für die großartige Spende des maßgeschneiderten Einsatzfahrzeugs, mit der unsere Spezialisten Einsatzorte noch schneller erreichen können“, so Prof. Wolfgang Holzgreve, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKB.
Besondere Voraussetzungen bei schweren pädiatrischen Notfällen
Die Notwendigkeit für ein eigenes Fahrzeug, das schnell eine Kinderärztin oder einen Kinderarzt an den Einsatzort in besonders schweren Kindernotfällen transportiert, begründet sich darin, dass Kinder im Vergleich zu Erwachsenen eine andere Physiologie und Anatomie haben. Das Kreislaufsystem reagiert anders, die Gefäße und inneren Organe sind noch nicht voll ausgeprägt. Für das Sichern der Atemwege bei schweren Kindernotfällen beispielsweise benötigt man andere Größen bei medizinischen Geräten und Ausrüstungsgegenständen. Die Björn Steiger Stiftung organisierte infolge von Rücksprachen mit dem UKB zum Thema Optimierungspotential bei schweren Kindernotfällen ein Einsatzfahrzeug, das sie dem UKB zur Verfügung stellt. Die Kosten belaufen sich auf ca. 65.000 Euro für Fahrzeug, Reifen, Beklebung und Funkgerät.
Engagement der Björn Steiger Stiftung zur Optimierung der Versorgung
Die Björn Steiger Stiftung widmet sich seit dem tragischen Unfall und vermeidbaren Tod des jungen Björn Steiger im Jahr 1969 der Optimierung des Rettungswesens in Deutschland.