15 Jahre KKI am UKB und erfolgreiche erste Online-Fachtagung
Das Interesse von Krankenhausbetreibern an schnell verfügbaren psychosozialen Unterstützungssystemen für ihre Mitarbeitenden wächst bundesweit. Im Zuge dessen gewinnen auch Systeme zur ereignisnahen Akuthilfe für Patient*innen und Angehörige nach belastenden Ereignissen zunehmend an Bedeutung. Seit 2011 betreibt das UKB die „Klinische Krisenintervention“ (KKI), ein Team aus derzeit 21 freiwilligen Beschäftigten des UKB, die zusätzlich zu ihrer regulären Tätigkeit im Rufdienstsystem psychosoziale Akuthilfe (PSAH) bereitstellen. Damit zählt das UKB zu den ersten Kliniken bundesweit, die PSAH-Systeme erfolgreich implementiert haben (UKB | Klinische Krisenintervention am UK Bonn).
Netzwerk KKI
Im Jahr 2020 wurde das Netzwerk „Klinische Krisenintervention“ mit Unterstützung der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) ins Leben gerufen. Eine Gruppe von KKI-Vertreter*innen verschiedener Kliniken schloss sich zusammen, um wissenschaftlich zu arbeiten, Empfehlungen zu erstellen, Interessierte zu beraten und den fachlichen Austausch zu fördern. Zukünftig soll das Netzwerk jährlich Fachtagungen veranstalten.
Erste KKI-Fachtagung am UKB
Am vergangenen Samstag fand die erste Online-Fachtagung des Netzwerks „Klinische Krisenintervention“ statt, die vom UKB organisiert wurde. Alexander Pröbstl, Pflegedirektor des UKB, begrüßte die 125 Teilnehmenden im Namen des Vorstandes des UKB. „Die Klinische Krisenintervention ist ein essenzieller Bestandteil der modernen Patientenversorgung. Sie stärkt nicht nur die Resilienz der Betroffenen nach kritischen Ereignissen, sondern auch die Handlungsfähigkeit unserer Mitarbeitenden. Das UKB unterstützt dieses wichtige Thema aktiv – durch wissenschaftlichen Austausch, praxisnahe Empfehlungen und die Förderung einer offenen, interdisziplinären Zusammenarbeit. Die erste Fachtagung stellt einen bedeutenden Meilenstein auf diesem Weg dar“, so Alexander Pröbstl.
In verschiedenen Vorträgen erhielten Expert*innen und Interessierte wertvolle Informationen zur psychosozialen Versorgung von Betroffenen nach kritischen Ereignissen im Krankenhaus. Thematisiert wurden unter anderem ein Bericht zum Anschlag in Magdeburg und die Bedeutung der KKI, die Entwicklung der KKI am UKB, die mittlerweile seit 15 Jahren erfolgreich besteht, sowie die Anwesenheit von Angehörigen bei Reanimationen. Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Veranstaltung waren die gemeinsamen Diskussionen und der fachliche Austausch.
Die erste Fachtagung des Netzwerks „Klinische Krisenintervention“ wurde von Christian Borscheid, Teamleiter der KKI am UKB, moderiert. „Die Klinische Krisenintervention hilft dabei, Menschen in akuten Belastungssituationen aufzufangen und zu stabilisieren. Der interdisziplinäre Austausch ist entscheidend, um den Betroffenen die bestmögliche Unterstützung zu bieten. Mit der ersten Fachtagung haben wir einen wichtigen Schritt gemacht, um Wissen zu teilen, voneinander zu lernen und die psychosoziale Versorgung weiter zu verbessern“, erklärte Christian Borscheid.
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Die 2. Fachtagung des KKI-Netzwerks wird am 21. März 2026 stattfinden und von der Medizinischen Hochschule Hannover ausgerichtet.