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Dunkel Hell

Heli-Notärzte im Einsatz

Dr. Ingo Gräff, Leiter der Abteilung für Klinische Akut- und Notfallmedizin am UKB, ist einer der Notfallmediziner, die zu ihren Einsatzorten auch mal mit dem Hubschrauber kommen. Im Interview erklärt er, wie die Luftrettung am UKB organisiert ist und was das Besondere dabei ist.

UKB mittendrin: Seit wann nimmt das UKB Patienten, die per Luftrettung transportiert werden, auf?

Dr. Ingo Gräff: Als Haus der Maximalversorgung haben wir schon immer die luftgebundene Zufuhr von Notfallpatienten gehabt. Es hat aber einen Wechsel gegeben vom bodengebundenen Landeplatz auf das Helipad, das wir auf dem Bettenhaus 1 haben. Das hat deutliche Vorteile für die Infrastruktur. Als der Landeplatz noch ebenerdig war, musste die Luftrettung die Patienten noch einmal in einen Rettungswagen umlagern, um damit zu den Notfallzentren zu fahren. Jetzt sind die Wege deutlich kürzer. Von unserem Helipad auf dem Bettenhaus 1 fährt man einmal mit dem Aufzug runter und ist direkt in der zentralen Notaufnahme – im Schockraum, wo auch das CT steht. Da lacht das Herz eines Notfallmediziners, weil das eine perfekte Infrastruktur ist. Ich würde sagen im Schnitt sparen wir uns dadurch, dass wir nicht mehr umlagern müssen, mindestens zehn Minuten.

UKB mittendrin: Wie sieht der Ablauf aus, wenn ein Patient mit einem Hubschrauber ins UKB gebracht wird?

Dr. Ingo Gräff: Man muss unterscheiden zwischen Notfällen aus Primäreinsätzen (Verkehrsunfall, Herzinfarkt, Kind verunglückt, …) und Sekundäreinsätzen (Verlegung eines Patienten). Im Prinzip können in beiden Notfallzentren alle Patienten aus Primäreinsätzen behandelt werden, da in beiden Zentren eine Primärversorgung möglich ist. Wenn aber das Krankheitsbild schon klar ist, würde man einen Schlaganfall direkt ins Neuro-Notfallzentrum bringen und den schweren polytraumatisierten Patienten im Interdisziplinären Notfallzentrum behandeln.

UKB mittendrin: Mit welchen Luftrettungsdiensten kooperiert das UKB?

Dr. Ingo Gräff: Wir sind von jeder Gesellschaft anfliegbar. Am häufigsten werden wir von der ADAC Luftrettung angeflogen, da diese Hubschrauber in der Region überwiegend vertreten sind. Es gibt natürlich auch andere Luftrettungsgesellschaften wie z. B. DRF oder die Johanniter Luftrettung.


Kooperationspartner ADAC-Luftrettung 

Jens Schwietring ist Notfall- und Intensivmediziner sowie Leiter des Bereiches Medizin der ADAC Luftrettung. Bereits seit 25 Jahren fliegt er zu den Notfällen. Mit dem UKB pflegt der ADAC eine bewährte Kooperation. Schwietring und seine Kolleg*innen sind mit der Zusammenarbeit im Bonner Maximalversorger sehr zufrieden, vor allem seitdem es das Interdisziplinäre Notfallzentrum gibt. Das Luftrettungsteam ist dann sicher, dass die Patienten bestens weiter versorgt werden.

Nach der Alarmierung der Leitstelle ist Schwietring mit seinem Team, bestehend aus ihm, einer Hubschrauberpilotin oder einem -piloten und einer Notfallsanitäterin oder einem -sanitäter, im Durchschnitt innerhalb von zehn bis zwölf Minuten am Einsatzort.

An der Einsatzstelle definieren wir den Versorgungsbedarf eines Patienten und informieren die einsatzführende Leitstelle. Die Leitstelle informiert wiederum die aufnehmende Klinik. In komplexeren Fällen kontaktieren wir selbst die Klinik, am UKB ist es ein Koordinator im Interdisziplinären Notfallzentrum.“ Die Retter teilen mit, welche Verletzungen oder akute Symptome der Patient hat, was bei der Ankunft benötigt wird und eine grobe Zeitangabe. „Die Arbeit, die wir draußen begonnen haben, wird am UKB fortgesetzt. Es ist immer gut zu wissen, dass wir unsere Patienten am UKB in gute, erfahrene Hände übergeben.“

Die Landestelle, also das Helipad, am UKB entspricht allen gesetzlichen und technischen Standards eines Landeplatzes an einem Flughafen. Als Landeplatzbetreiber trägt das UKB auch die Verantwortung für die Sicherheit des Helipads und der Maschinen, die dort starten und landen. Ein Mitarbeiter der UKB-Werkfeuerwehr ist immer anwesend und sichert die Landestelle. Die meisten Patient*innen, die per Luftrettung ins UKB kommen, werden von den ADAC-Hubschraubern gebracht.

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