Zum Dezember 2023 haben Prof. Natalija Novak und Prof. Jennifer Landsberg die Leitung des neu konzipierten Zentrums für Hauterkrankungen des Universitätsklinikum Bonn (UKB) übernommen. Die beiden Medizinerinnen treten damit die Nachfolge von Prof. Thomas Bieber an, der über 26 Jahre die vormalige Klinik für Dermatologie und Allergologie des UKB in Krankenversorgung, Lehre und Forschung geleitet hat.
Doppelspitze bildet breites Spektrum der Dermatologie ab
Mit der Doppelspitze für das Zentrum ergänzen sich zwei Expertinnen: Prof. Novak für entzündliche und allergologische Erkrankungen (Klinik für Dermatologie und Allergologie) und Prof. Landsberg für Hauttumorerkrankungen (Klinik für Dermatoonkologie und Phlebologie/Venenheilkunde). Prof. Natalija Novak studierte in Bonn Humanmedizin, wo sie auch die Weiterbildung für Dermatologie und Venerologie abschloss sowie die Zusatzbezeichnungen Allergologie und Andrologie erlangte. Bereits früh war sie von der Immunologie der Haut fasziniert und interessierte sich für entzündliche sowie allergische Erkrankungen. Ihr wissenschaftliches Spektrum reicht von genetischen Ursachen komplexer entzündlicher Erkrankungen der Haut bis hin zur molekularbiologischen Aufarbeitung der Mechanismen im Blut, den Schleimhäuten und der Haut der Patientinnen und Patienten mit atopischer Dermatitis (Ekzem) sowie allergischen Erkrankungen und neuen therapeutischen Ansätzen. Klinisch gilt sie als international ausgewiesene und gefragte Expertin für allergische Krankheitsbilder und vor allem für die atopische Dermatitis (Neurodermitis).
Prof. Jennifer Landsberg hat ihr Humanmedizinstudium und ihre Facharztweiterbildung in Bonn abgeschlossen und während dieser Zeit einen Forschungsaufenthalt in den USA an der Universität von Pittsburgh absolviert. Bereits während des Studiums faszinierten sie die Interaktionen von Tumor- und Abwehrzellen. Ihr Forschungsschwerpunkt ist die Identifikation von Resistenzmechanismen au unterschiedliche Tumortherapien mit dem Ziel der Etablierung von neuen Biomarkern, die das Therapieansprechen und die Prognose von Hauttumoren vorhersagen. 2016 folgte Prof. Landsberg einem Ruf auf eine W2-Professur für Immundermatologie an das Universitätsklinikum Essen und kehrte im Folgejahr auf eine W2 Professur für Dermatoonkologie an das UKB zurück.
Innovatives Konzept für die dermatologische Klinik am UKB
Das jetzt neu konzipierte Zentrum für Hauterkrankungen ist ein in Deutschland innovatives Konzept, das der zunehmenden Spezialisierung der Dermatologie gerecht werden soll und internationalen akademischen Spitzen-Zentren entspricht. Klinisch und wissenschaftlich werden durch die Zentrumsbildung Synergien geschaffen, um tumorimmunologische und entzündliche Hauterkrankungen auf höchstem Niveau zu behandeln. Für die Zukunft planen die neuen Direktorinnen u.a. eine Weiterentwicklung mit der Integration von KI zur Verarbeitung komplexer Daten für die Erstellung neuer Diagnosepfade und den Einsatz modernster, auf die Patientinnen und Patienten speziell zugeschnittener Therapieoptionen. Das Hauttumorzentrum ist ein wesentlicher Bestandteil des Centrums für Integrierte Onkologie (CIO) des UKB. Es werden interdisziplinäre Sprechstunden für Hauttumore im Kopf-Hals-Bereich, kutane Lymphome und kutane Sarkome im Hauttumorzentrum angeboten. Spezialsprechstunden für folgende Erkrankungen werden am Zentrum für Hauterkrankungen weiter ausgebaut: Psoriasis, Atopische Dermatitis, Allergien, Akne, Autoimmunerkrankungen. Dermatologische Spezialsprechstunden sollen Wissen für die studentische und ärztliche Weiterbildung bündeln und den Patientinnen und Patienten die Behandlung in einem spezialisierten Team mit direkter Anbindung an den translationalen immunoloigschen Schwerpunkt des UKB-Campus und modernster Medizin ermöglichen.