…Für einen Organspendeausweis
Die Entscheidung für oder gegen eine Organ- bzw. Gewebespende ist nicht einfach. Dennoch sollte sich jeder zu Lebzeiten informieren, entscheiden und seinen oder ihren Willen mit einem Organspendeausweis kundtun. Darauf möchte das UKB zusammen mit anderen Universitätsklinika in NRW mit der Kampagne #BonnEntscheidetSich aufmerksam machen.
Als Unterstützer konnten wir die Stadt Bonn mit Oberbürgermeisterin Katja Dörner als Schirmherrin gewinnen. Auch viele weitere Bonner Institutionen unterstützen die UKB-Kampagne #BonnEntscheidetSich, darunter die SWB, die Universität Bonn und die Telekom.
Das UKB-Team der Transplantationsbeauftragten und die KomMed auf Tour
Bei Letztere waren die UKB-Transplantationsbeauftragten, Prof. Martin Söhle und Juliane Langer, und für die KomMed Juliana Stockheim mit einem Informationsstand vor Kurzem zu Gast. Über 600 Organspendeausweise sind die Kolleginnen und Kollegen in der Zentrale des größten Arbeitgebers in Bonn losgeworden und haben das ein oder andere interessante Gespräch geführt. Auffällig war: viele haben sich tatsächlich schon mit dem Thema Organspende beschäftigt und gaben an offen dafür zu sein.
Auch Helmut Trier, Eylem Sahintürk, Heiko Bartelt haben sich schon mit dem Thema Organspende befasst – oder eher befassen müssen. Sie haben gemeinsam, dass ihnen selbst oder ihren nahen Angehörigen durch eine Organspende ein neues Leben geschenkt wurde.
Ihre Geschichten wollen erzählt werden. Eylem, Helmut und Heiko möchten darauf aufmerksam machen wie wichtig es ist, sich zu entscheiden. „Ob für oder gegen eine Organspende, bitte führen Sie in jedem Fall einen Ausweis mit sich. Sie können ihn völlig kostenlos bestellen und im Übrigen auch jederzeit erneuern, wenn Sie ihre Entscheidung geändert haben“, appelliert Prof. Martin Söhle, Transplantationsbeauftragter des UKB. Haben Patientinnen und Patienten keine sichtbare Entscheidung für oder gegen eine Organ- bzw. Gewebespende getroffen, müssen im Falle des Todes die Angehörigen den Willen des Verstorbenen rekonstruieren.
„Diese Entscheidung fällt sehr schwer und kommt zudem zum ungünstigsten Zeitpunkt, der Phase des Abschiednehmens von einem geliebten Menschen“, weiß Juliane Langer, ebenfalls Transplantationsbeauftragte des UKB. Eine Entlastung der trauernden Angehörigen kann es nur durch eine im Vorfeld selbst getroffene und kommunizierte Entscheidung geben.
Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung stehen über 8.500 Menschen auf der Warteliste für eine Organtransplantation. Im Jahr 2021 sind 826 Personen auf der Warteliste verstorben. Diese Zahl kann reduziert werden, wenn sich mehr Menschen zu Lebzeiten aktiv entscheiden, ob sie im Falle ihres Ablebens als Organspender*in neues Leben schenken möchten.