Hoch über Rhein und Kottenforst schweben
Das könnte in naher Zukunft möglich sein. Denn jetzt ist die Bonner Seilbahn als attraktive und umweltfreundliche Ost-West-Achse über den Rhein hinauf auf den Venusberg der Verwirklichung einen großen Schritt nähergekommen. Laut einer mit Bund und Land NRW abgestimmten standardisierten Bewertung überwiegt der Nutzen mit einem Verhältnis von 1,6 deutlich gegenüber den Kosten. Damit ist die Seilbahn ein gesamtwirtschaftlich sinnvolles Projekt zum Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und würde erstmalig in Deutschland auch in die Tarifstruktur des ÖPNV integriert. Rund 90 Prozent der Infrastrukturkosten werden vom Bund und dem Land NRW übernommen.
„Die Seilbahn als umweltfreundliches und von der Straße unabhängiges Verkehrsmittel, könnte Teil einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Mobilitätswende sein.“
Das UKB begrüßt das Ergebnis der Nutzen-Kosten-Analyse zur Bonner Seilbahn. Denn eine nachhaltige und zukunftsfähige Verkehrswende hat für den Maximalversorger auf dem Venusberg mit seinen mehr als 8.300 Mitarbeiter:innen oberste Priorität. Pro Jahr behandelt das UKB mehr als 400.000 Patient:innen – 50.000 stationär und über 350.000 ambulant. Hinzu kommen weit über 100.000 Besucher:innen pro Jahr.
Die Machbarkeitsstudie der Stadt Bonn hat für das Jahr 2030 einen deutlichen Verkehrsanstieg auf täglich 20.000 Fahrzeuge prognostiziert, der die im Prinzip einzige Zufahrt zum Stadtteil Venusberg und dem UKB, die Robert-Koch-Straße, belastet. „Das UKB auf dem Venusberg will wie jetzt auch in Zukunft für alle in Bonn und der Region erreichbar sein“, sagt Prof. Wolfgang Holzgreve, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKB. „Der Druck ist sehr groß, dass die Verkehrssituation rund um den Venusberg besser wird und wir haben schon sehr viel dafür getan. Aber die Grenzen des Machbaren sind erreicht und es muss jetzt etwas Signifikantes passieren.“ Eine nachhaltige Lösung des Verkehrsproblems ist für Prof. Holzgreve nur mit der Seilbahn möglich, die das Bundesviertel mit Post Tower und Telekom und den rechtsrheinische Stadtbezirk Beuel mit Straßenbahn, Stadtbahn und Eisenbahn verbindet. Laut einer Verkehrsanalyse können sich bereits 66 Prozent der Mitarbeiter:innen des UKB vorstellen, die Seilbahn für den Weg zur Arbeit zu nutzen.
Knapp 15.000 Fahrgäste würden täglich mit der Seilbahn fahren und rund 12 Millionen Pkw-Kilometer pro Jahr könnten vermieden werden.
Indem die Seilbahn das rechts- und linksrheinische Bonn verbindet, ist sie eine bequeme, zuverlässige und umweltfreundliche Entlastung für die zahlreichen Pendler. Zudem verbindet sie das Naherholungsgebiet Kottenforst unmittelbar mit der Stadt und ist für Alt und Jung, für Bonner:innen genauso wie für Tourist:innen problemlos und barrierefrei zu erreichen.