Grundschulklasse zu Besuch am UKB
Am 24. März besuchte die Klasse III B der Bonner Waldschule mit ihrer Klassenlehrerin Caroline Neußer das Institut für Pathologie am UKB, um sich vor Ort ein Bild von der Arbeit in der Pathologie zu machen und auch selbst einige Präparate unter Anleitung zu mikroskopieren. Zunächst ging es in den großen Hörsaal. Hier wurden 23 Schülerinnen und Schüler vom Institutsdirektor Prof. Glen Kristiansen begrüßt. Die Aufregung war groß, ein Universitätsklinikum zum ersten Mal von innen zu sehen. Die Kinder lernten, dass die Pathologie nichts mit dem Krimiklischee zu tun hat, sondern eine hochspezialisierte Disziplin der Medizin ist, in der es darum geht, aus Gewebeproben und Zellen die Erkrankungen der Patientinnen und Patienten möglichst präzise zu diagnostizieren, damit eine optimale Therapie möglich wird.
Ein kleiner geschichtlicher Rückblick über die Erfindung des Mikroskops, über die Bedeutung von dünnen Gewebeschnitten und verschiedenen Färbungen leitete zum praktischen Teil des Besuchs über. Im Mikroskopiersaal des Instituts wurde den Schülerinnen und Schülern zunächst die korrekte Benutzung des Lichtmikroskops erklärt. Schwieriger als viele denken – Kondensor richtig nutzen, scharfstellen, die richtige Stelle auf dem Objektträger finden. Für jede Teilnehmerin und für jeden Teilnehmer hat Dr. Christine Sanders, Assistenzärztin im Institut für Pathologie, eine Mappe mit drei typischen Erkrankungen, die auch im Kindesalter bekannt sind, vorbereitet. Dazu gab es einen bebilderten Lese- und Lernbogen mit Informationen zu den Erkrankungen sowie ein Freifeld für eine Zeichnung. Aufgabe für die Schülerinnen und Schüler war, jedes Präparat zu mikroskopieren und zu zeichnen. Nach einigen erläuternden und einführenden Worten zu der jeweiligen Erkrankung gingen sie mit großem Elan ans Werk. Der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt. Entsprechend reichte das Spektrum der entstehenden Zeichnungen von geradezu naturalistischen und detaillierten Gewebebildern bis hin zu eher assoziativen Farbkompositionen. Besprochen und gezeichnet wurden eine Entzündung der Mandel („Chronische Tonsillitis“), eine Entzündung des Blinddarms („Akute Appendizitis“) sowie ein Leberfleck der Haut („Naevuszellnaevus“).
Nach insgesamt zwei Stunden am UKB bedankten sich die Schülerinnen und Schüler herzlich, genossen ihre Mittagspause auf den Treppen des Hörsaaleinganges und freuten sich über den gelungenen Schulausflug. Da Pathologie ein insgesamt in der Bevölkerung wenig bekanntes Fach mit einem bundesweit zu konstatierenden Personalmangel ist, hofft Prof. Kristiansen, ein klein wenig das Interesse an dieser spannenden und vielseitigen Disziplin bei den Schülerinnen und Schülern geweckt zu haben.
