Prof. Rainer Ganschow übernahm am 1. April den Posten
UKB Mittendrin: Herr Prof. Ganschow, erzählen Sie bitte kurz, wer Sie sind.
Prof. Ganschow: Geboren und aufgewachsen bin ich in Hamburg. Ich habe Humanmedizin ebenfalls in Hamburg studiert, schließlich das Amerikanische Staatsexamen (FMGEMS) abgelegt und einen Forschungsaufenthalt in New York gehabt. Meine Ausbildung zum Kinder- und Jugendarzt habe ich am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf absolviert und später in der Pädiatrischen Immunologie, Habilitation im Bereich der Transplantations-Immunologie promoviert. Im Jahre 2009 wurde ich zum Außerplanmäßigen Professor ernannt. Als Oberarzt war ich von 1999 bis 2008 tätig. Seit 2009 bin ich Chefarzt für Päd. Gastroenterologie, Hepatologie und Lebertransplantation. Ich habe Weiterbildungen in der Sportmedizin, Kinder-Gastroenterologie, Rettungsmedizin sowie Transplantationsmedizin abgeschlossen. 2013 erfolgte der Ruf auf die W3-Position (Direktor der Klinik und Poliklinik für Allgemeinpädiatrie). Am UKB bin ich seit 2013 tätig. Meine klinischen Schwerpunkte: Pädiatrische Lebertransplantation, Hepatologie und Immunologie
UKB Mittendrin: Wie haben Sie die Entwicklungen im ELKI in den vergangenen Jahren erlebt?
Prof. Ganschow: Der Umzug in das neue ELKI war insbesondere für unsere Patienten und ihre Angehörigen ein Quantensprung in Sachen Betreuungsqualität. Moderne, zeitgemäße Patientenzimmer und die Zusammenfassung vieler verschiedener Subdisziplinen unter einem Dach sind Basis für eine interdisziplinäre, patientenorientierte Medizin auf höchsten Niveau im Eltern-Kind-Zentrum. Nicht zuletzt ermöglicht uns die Lage auf dem Campus sehr kurze Wege zu wissenschaftlichen und anderen klinischen Einrichtungen des UKB, was vorher in der Adenauerallee nicht gut möglich war.
Leider wurde der Standortaufbau auf dem Venusberg durch die Corona-Pandemie nicht unerheblich ausgebremst, sodass das ELKI in den vergangenen drei Jahren noch nicht „volle Fahrt nach vorn“ aufnehmen konnte.
UKB Mittendrin: Was sind Ihre Ziele fürs ELKI?
Prof. Ganschow: Jetzt, wo wir nicht mehr mit angezogener Handbremse unterwegs sind, wünsche ich mir, dass es uns gemeinsam gelingt, die interdisziplinäre Zusammenarbeit der einzelnen Abteilungen zu optimieren und Schritt für Schritt ein „Wir-Gefühl“ aufzubauen. Aus meiner Sicht haben wir bezüglich der berufsübergreifenden Zufriedenheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch so einiges an Luft nach oben und an dieser Stelle sehe ich eine große Herausforderung, der wir uns dringend annehmen müssen. Wir müssen es schaffen, Wartezeiten für dringend notwendige Eingriffe und Operationen, ebenso wie die in unseren Spezialambulanzen zu verkürzen, um so den Erwartungen der Eltern, Patienten, aber auch der Zuweisenden gerecht zu werden. Nicht zuletzt ist es mir wichtig, diverse Prozesse und Abläufe unter die Lupe zu nehmen, um zu überprüfen, ob diese noch zeitgemäß, sinnvoll und zielorientiert sind.
UKB Mittendrin: Was bedeutet für Sie die neue Position?
Prof. Ganschow: Ich freue mich sehr, dass mir von Seiten des UKB-Vorstandes die Chance gegeben wird, die oben genannten Aspekte moderierend und koordinierend begleiten zu dürfen. Ich möchte mich daran messen lassen, ob es mir gelingt, ehrgeizige Ziele in enger Zusammenarbeit mit allen Abteilungen und Organisationsstrukturen des ELKI zu Gunsten der Patientenversorgung, der Erlössituation sowie des Arbeitsklimas umzusetzen.