HIT-Studientagung 2024 am UKB
Hirntumore sind nach Leukämien die zweithäufigste Krebserkrankung im Kindesalter und machen etwa ein Viertel aller Krebsdiagnosen bei Kindern aus. Sie sind zudem die häufigste krebsbedingte Todesursache. Trotz großer Fortschritte in der Medizin bleibt die klinische Forschung von entscheidender Bedeutung, um die Überlebenschancen weiter zu erhöhen und Spätfolgen zu verringern. Besonders bei Hirntumor-Patient*innen können Spätfolgen gravierend sein, da das Gehirn zentrale Funktionen wie Lernen, Gedächtnis und Emotionen steuert. Dank innovativer Entwicklungen wie der Protonentherapie, die gesunde Hirnareale schont, und fortschrittlicher Diagnostikverfahren werden immer gezieltere und schonendere Therapien möglich.
Vor diesem Hintergrund wurde die jährliche Fachtagung des HIT-Behandlungsnetzwerks am Universitätsklinikum Bonn (UKB) durchgeführt. Organisiert wurde die Tagung von der Deutschen Kinderkrebsstiftung in Kooperation mit dem UKB und dem Förderkreis für krebskranke Kinder und Jugendliche Bonn e. V. Unter der wissenschaftlichen Leitung von Dr. Gabriele Calaminus, oberärztliche Leitung der Hämatologisch-Onkologischen Ambulanz und Tagesklinik am Zentrum für Kinderheilkunde am UKB, lag der Fokus der Veranstaltung auf dem intensiven Austausch zwischen Expert*innen, Betroffenen und Angehörigen, um die Versorgung junger Patient*innen mit Hirntumoren weiter zu verbessern. Neben Fachvorträgen gab es Mal- und Bastelangebote für Kinder sowie Gesprächsrunden für betroffene Eltern, um emotionale Unterstützung und einen Raum für den Austausch von Erfahrungen zu bieten.
Das HIT-Netzwerk, das 2000 von der Deutschen Kinderkrebsstiftung und der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH) ins Leben gerufen wurde, verbindet klinische Studien, Forschungsprojekte und Behandlungszentren miteinander. Dadurch wird eine qualitätsgesicherte, einheitliche Behandlung für alle betroffenen Kinder sichergestellt. Dank des Netzwerks können heute über 90 % der jungen Patient*innen im Rahmen von Studien behandelt werden.
Die diesjährige HIT-Tagung setzte wichtige Impulse für die zukünftige Forschung und Therapie, um die Heilungschancen zu verbessern und die Lebensqualität von Kindern mit Hirntumoren nachhaltig zu steigern.