UKB empfängt Delegation der Kinderklinik Marie Curie aus Bukarest
Der Neubau eines Klinikums ist Chance wie auch Herausforderung zugleich – der sich die Entscheidungsträger*innen der Bukarester Marie Curie Kinderklinik sowie der Nichtregierungsorganisation „Give Life Foundation“ in der Kindermedizin gern stellen wollen. Das UKB hat eine solche Aufgabe schon mehrfach erfolgreich gemeistert und erst Anfang 2020 sein hochmodernes Eltern-Kind-Zentrum (ELKI) eröffnet. Daher nutzte eine Delegation aus Bukarest die Möglichkeit eines mehrtägigen Austauschs, um u. a. den räumlichen Aufbau des ELKI sowie die IT-Organisation kennenzulernen und sich zur optimalen interdisziplinären Zusammenarbeit zu beraten.
Die rumänische Delegation erhielt am Beispiel der Kinderkardiologie und Kinderherzchirurgie Einblick in die fächerübergreifenden Arbeitsabläufe in einer der modernsten Kinderkliniken Europas. Daneben lernte sie die Ausbildung von Pflegekräften, die Organisation auf den Stationen sowie das IT-basierte OP- und Patientenaufenthaltsmanagement kennen. Außerdem besuchen die Kolleginnen und Kollegen die kinderonkologische Tagesklinik sowie das Elternhaus des Fördervereins für krebskranke Kinder und Jugendliche, das seit Juni 2021 den Eltern für die Behandlungszeit einen Rückzugsort in direkter Nachbarschaft zum ELKI bietet.
„Ich freue mich sehr über den Besuch der Delegation aus Bukarest und die Gelegenheit, mit den Kolleginnen und Kollegen die Erfahrungen, die wir aus Neubauprojekten wie dem ELKI gewonnen haben, zu diskutieren und unsere Best-Practice-Ansätze weiterzugeben“, sagte Prof. Wolfgang Holzgreve, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender am UKB.
Daniel Buzatu, Geschäftsführer des Marie Curie Kinderklinik, sagte bei seinem Besuch: „Endlich wird seit 30 Jahren ein Kinderkrankenhaus in Rumänien von Grund auf neu gebaut. Wir stellen uns der großen Aufgabe mit dem Neubau auch die Behandlungskonzepte im Rahmen eines Modellprojektes für Krebs, schwere Krankheiten und Traumata anpassen zu können. Für diese einmalige Gelegenheit wollen wir alle bisherigen Abläufe und Strukturen auf den Prüfstand stellen und so viel Expertise wie möglich sammeln, um die bestmögliche Versorgung unserer Patientinnen und Patienten möglich zu machen.“
Zu den Gästen aus Bukarest gehörten der Geschäftsführer der Kinderklinik Marie Curie, der Ärztliche Direktor sowie die QM- und Hygienebeauftragte der Klinik, ein Projektmanager aus Belgien sowie zwei Vertreterinnen der Nichtregierungsorganisation „Give Life Foundation”, die mit einer beispiellosen Aktion – nach eigenen Angaben – bereits mehr als 30 Mio. Euro für die Finanzierung des Neubaus eingesammelt haben.
Oana Gheorghiu und Carmen Uscatu von „Give Life Foundation“, die Spenden für den Neubau gesammelt haben, erklärten bei ihrem Besuch am UKB: „Mehr als 350.000 Menschen und über 5.600 Unternehmen haben bisher für dieses wichtige Projekt gespendet. Mit dem Hintergrundwissen und den Erfahrungen der Kolleginnen und Kollegen am UKB hoffen wir, dieses Geld so effizient und sinnvoll wie möglich einsetzen zu können.“
Statement Prof. Ehrenfried Schindler, Sektionsleiter Kinderanästhesiologie am UKB
Das Ziel der NGO „Give Life Foundation“ ist nicht nur Geld zu geben, sondern zu fordern, dass der Neuanfang auch in den Bereichen IT, Ausbildung und Integration der Pflege, Entwicklung von aktuellen Behandlungsstrategien im Bereich der Onkologie – um nur einige zu nennen –, stattfindet. Den beiden Vorständen der NGO und der Kinderklinik war schnell klar, dass ein solches Projekt nicht mit eigener Kraft realisierbar ist. Daher holten sie sich die Unterstützung einer international agierenden Beratungsfirma mit Sitz in Deutschland, für die Entwicklung eines Masterplans. Da die UKB mit der Erstellung des ELKI und der damit verbundenen Erfahrung über eine weite Strahlkraft verfügt, war es extrem reizvoll, in einem internationalen Team aus Israel, Amerika, Belgien und Deutschland zu arbeiten und an diesem tollen Projekt mitarbeiten zu dürfen. Wir erhoffen uns, durch unseren Input und unser Vorbild dazu beitragen zu können, den erkrankten rumänischen Kindern auf diese Art helfen zu können.
Die Delegation aus Rumänien hatte die Gelegenheit mit Pflegenden, Ärzten, aber auch IT Spezialisten und dem Qualitätsmanagement der UKB zu sprechen. Außerdem konnten sie einen Einblick in die Konzeption unser neues Elternhaus bekommen. Dabei sind viele persönliche Gespräche und nicht zuletzt Kontakte entstanden, die sicher auch über den Besuch hinausgehen. Insofern hoffen wir, dass der Kontakt über das zeitlich limitierte Projekt hinausgeht. Die Kollegen aus Rumänien waren über die (rheinische) Offenheit und den Willen zur Unterstützung am UKB absolut begeistert.