Festakt mit der Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen Ina Scharrenbach
Am 26. April fand die Grundsteinlegung des neuen Lehrgebäudes der Zahnklinik des Universitätsklinikums Bonn (UKB) statt. Anlässlich der Feier für das neue UKB-Gebäude wurde Ina Scharrenbach, die Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen, von Prof. Wolfgang Holzgreve, dem Ärztlichen Direktor und Vorstandsvorsitzenden des UKB, auf dem Baugelände willkommen geheißen und konnte sich vor Ort vom Voranschreiten des innovativen Neubaus für die Bonner Zahnmedizinstudierenden und der Entdeckung einer historischen Bastionsmauer während der Bauarbeiten überzeugen.
In der Bonner Nordstadt, nahe dem Rhein und der Innenstadt, entsteht direkt neben der Zahnklinik des UKB ein neues Lehrgebäude für die Zahnmedizinstudierenden, welches vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft zur Verbesserung der Qualität der Lehre finanziert wird. Der Neubau für die Zahnmedizin wird mit hochmodernen Patientensimulationseinheiten sowie digitalen Laboratorien für virtuelle 3D-Zahnbehandlungen ausgestattet sein und den Zahnmedizinstudierenden ideale Voraussetzungen für die Lehre auf einem attraktiv gestalteten Campus im Herzen von Bonn bieten.
Beste Voraussetzungen für Zahnmedizinstudierende
„Mit dem Neubau des Lehrgebäudes der Zahnklinik des Universitätsklinikums Bonn entsteht ein modernes und zukunftsweisendes Gebäude, das sich harmonisch in die vorhandene Bausubstanz einfügt. Durch die Angrenzung an den denkmalgeschützten Altbau der Zahnklinik wird hier kulturelles Erbe mit zukunftsweisendem Neuen verbunden. Durch die vorgesehene Dach- und Fassadenbegrünung wird auch das städtische Klima begünstigt. Mit dem neuen Lehrgebäude, mitten im Herzen der Stadt Bonn, wird nicht nur die Lehre des zahnmedizinischen Nachwuchses weiter optimiert, sondern auch architektonisch und städtebaulich ein Zeichen gesetzt. Für die Beethoven-Stadt eine echte Win-Win-Situation“, sagt Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen, die zur Grundsteinlegung nach Bonn gekommen war. „Zusammen mit der Zahnheilkunde werden über 2.000 Medizinstudierende und 500 Auszubildende in Gesundheitsberufen bei uns betreut und das UKB ist wie in den vielen Fächern der Humanmedizin auch in der Zahn-, Mund- , und Kieferheilkunde (ZMK) sehr erfolgreich in Krankenversorgung, Forschung und Lehre und deswegen investieren wir viel in unsere Baumaßnahmen,“ erklärt Prof. Wolfgang Holzgreve.
Innovatives Lehrgebäude
Der Neubau wird eine Bruttogrundfläche von 5.400,00 m² und einen Bruttorauminhalt von 21.300,00 m³ haben und grenzt an den denkmalgeschützten Altbau der Zahnklinik an, zu der ein barrierefreier Übergang geschaffen wird. Ein kompaktes, trapezförmiges Bauvolumen stellt die Grundlage für eine funktionale, gut organisierte, medizinische Lehre dar mit viel Tageslicht und kurzen Wegen. Die Gebäudeform bildet einen Übergang vom Straßenraum zum Innenhof der Bestandsgebäude, der als Science-Campus für Studierende und Forschende neu geformt und gestaltet wird. Das Gebäude wird architektonisch behutsam im denkmalgeschützten, städtebaulich-innerstädtischen Raumgefüge mit Lehr-, Seminar-, Instituts- und Laborbereichen platziert. „Moderne Glasfassaden mit Beschattung sorgen für Tageslicht, aber vermeiden Blendung und Sonnenenergieeintrag für die konzentrierte Arbeit in den analogen und virtuellen Zahnlaboren,“ betont Prof. Andreas Jäger, Studiendekan der Zahnmedizin. Die Fertigstellung des neuen Lehrgebäudes ist für Anfang 2025 geplant. „Das neue Gebäude bietet in attraktiven Räumlichkeiten ausreichend Platz für die Zahnmedizinstudierenden und stellt einen Ort der Begegnung für unsere Studierenden mit ihren Kommilitonen und Lehrenden dar. Der neu entstehende Campus schafft ideale Voraussetzungen für exzellente Lehre der Zahnmedizin“, so Prof. Bernd Weber, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn.
Bildnachweis: Universitätsklinikum (UKB)/J.F. Saba
Historische Bastionsmauer entdeckt
Bei den Aushubarbeiten staunte das Bauteam nicht schlecht, als eine bis zu vier Meter breite historische Eskarpemauer der Bonner Bastion in der Baugrube zum Vorschein kam und freigelegt wurde. Nach der Erfassung und einer Abstimmung mit der Bodendenkmalpflege wurde die geplante Tiefgründung angepasst und der Bau des Gebäudes konnte fortgesetzt werden. Die Bastionsmauer wurde fotografiert, sodass auch eine 3D-Visualisierung von dem historischen Denkmal erstellt werden konnte, das zukünftig unter dem zahnmedizinischen Neubau liegen wird. „Als die Direktoren des ZMK und ich von der historischen Entdeckung hörten, waren wir sehr erfreut. Auch in unserer denthalhistorischen Sammlung zeigen wir allen interessierten Museumsbesuchern Zeitzeugnisse der zahnmedizinischen Geschichte und das Bonner Zeitzeugnis unter unserem Neubau für die Studierenden stellt nochmal eine ganz besondere Verbindung zur Bonner Stadtgeschichte her. Die Studierenden, die Forschenden und die Lehrenden in unserem Zentrum freuen sich schon auf die Erweiterung des Campus und darüber, dass wir mit der heutigen Grundsteinlegung den ersten Meilenstein dafür feiern können“, sagt Prof. Helmut Stark, Geschäftsführender Direktor des Zentrums für Zahn-, Mund- , und Kieferheilkunde des UKB.
Nachhaltiger Campus im Herzen von Bonn
Dasneue Lehrgebäude der Universitätszahnmedizin wird mit seinen Freianlagen als ein neuer Stadtbaustein, ein nachhaltig–ökologischer Neubau im Kontext des Gebäudeensembles der Zahnmedizin des UKB sein. Der Neubau bildet als Science Campus Cityeinen neuen urbanen Ort in der Bonner Innenstadt und wird als „Interface“ zwischen Wissenschaft und Gesellschaft mit hoher Aufenthaltsqualität fungieren. Die Dächer und ein Teil der Fassaden werden begrünt und bilden zusammen mit den Bäumen des Campus einen erholsamen Grünraum. Besonders nachhaltige Bauweisen, z. B. Freiflächenbegrünung, und zusätzliche großkronige Bäume leisten einen wesentlichen Beitrag zum innenstädtischen Kleinklima und zur sommerlichen Kühlung. Das Gebäude wird über Kühlanlagen, Photovoltaik-Solar-Anlagen und intelligente Fassadenkonstruktionen im Mix mit nachhaltiger Fernwärmeversorgung einen CO2 neutral optimalen sommerlichen Wärmeschutz und winterliche Beheizung bieten können. Über 150 neue Fahrradstellplätze entstehen auf dem Gelände entlang der Straße „Wachsbleiche“. Zusammen mit den hochwertigen Freianlagen und schattigen Sitzbereichen unter Bäumen, vielfältigen Kommunikationsbereichen im Gebäude und einem Studierendencafé bietet der Science Campus City modernste Lehr – und Schulungsbedingungen.
Grundsteinlegung
Bei der heutigen Grundsteinlegung wurde den über 100 Teilnehmenden ein abwechslungsreiches Programm geboten. Nach der Einführung von Prof. Wolfgang Holzgreve folgte ein Grußwort der Landesregierung durch Ministerin Ina Scharrenbach. Im Anschluss an weitere Begrüßungen durch den Vorstandsvorsitzenden der KZV Nordrhein Andreas Eberhard Kruschwitz und den Vizepräsidenten der Zahnärztekammer Nordrhein Dr. Thomas Heil diskutierten eine Zahnmedizinstudierende und eine Oberärztin mit den Direktoren der vier Kliniken des Zentrums für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde des UKB in einer Podiumsrunde, die Prof. Holzgreve moderierte, über aktuelle Themen der Zahnmedizin. Highlights waren außerdem ein spannender Input über die alte Bastionsmauer, die bei den Bauarbeiten aufgetaucht ist, und eine Führung durch die dentalhistorische Sammlung der Zahnklinik. Bei der Grundsteinlegung, die als Höhepunkt des Events zum Schluss stattfand, wurde eine Zeitkapsel, gefüllt mit einer Tageszeitung, Münzen, sowie Prothesen und Zahnmodellen aus der Zahnklinik in einem mit Zahnsymbol verzierten Stück der Grundsteinmauer verschlossen, als Zeitzeugnis für die Nachwelt.
Bildunterschrift linke Seite:
In den Grundstein wurde auch eine Zeitkapsel, u.a. mit einer tagesaktuellen Zeitung versenkt und versiegelt. Mit dabei: Prof. Racula Cosgera, Oberärztin, Andreas Klein, Geschäftsführer Firma Klein, Prof. Wolfgang Holzgreve, Vorstandsvorsitzender des UKB, Friedrich Hachtel, Architekt, Prof. Helmut Stark, Geschäftsführender Direktor des Zentrums für Zahn-, Mund- , und Kieferheilkunde, Prof. Andreas Jäger, Klinikdirektor und Studiendekan der Zahnmedizin, Stefan Weisskirchen, Firma Klein, Prof. Franz-Josef Kramer, Klinikdirektor, und Prof. Sören Jepsen, Klinikdirektor (v.l.n.r.).