UKB-Nachwuchsforscher Dr. Alexander Böhner erhielt den diesjährigen Promotionspreis der Universitätsgesellschaft Bonn
In seiner Promotionsarbeit im Institut für Molekulare Medizin und Experimentelle Immunologie erforschte Dr. Alexander Böhner in der Arbeitsgruppe von Prof. Christian Kurts zunächst den Einfluss der Nervenbahnen auf entzündliche Erkrankungen der Niere. „Wir konnten Hinweise finden, bei welchen Betroffenen eine Ausschaltung der Nierennerven mittels renaler Denervierung (RDN) einen Vorteil bringen könnte“, sagt der Nachwuchsforschende. Im Verlauf dieser Studie zeigte sich das enorme Entwicklungspotential eines der verwendeten Laborgeräte, dem sogenannten Lichtscheibenmikroskop.
Hier geht es zur Publikation: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34599036/
In einer Folgestudie während seiner Doktorarbeit konnte in Kooperation mit Prof. Martin Rumpf und Prof. Alexander Effland vom Hausdorff-Center for Mathematics (HCM) der Universität Bonn ein Computeralgorithmus entwickelt werden, der die circa eine Millionen Funktionseinheiten der Niere einzeln analysieren kann. „Das ist ein technisches Novum“, sagt Böhner.
Interdisziplinär Lösungsstrategien finden
Der Promotionspreis der Universitätsgesellschaft Bonn ehrt seit 2009 herausragende Dissertationen, deren wissenschaftliche Relevanz weit über dem Durchschnitt liegen. In diesem Jahr ging er an Alexander Böhner für seine Arbeit mit dem Titel „Der Einfluss des lokalen Nervensystems auf Inflammationsprozesse der murinen Niere“.
Feierliche Preisverleihung: Dr. Alexander Böhner (4. v. li.) erhielt den diesjährigen Promotionspreis der Universitätsgesellschaft Bonn
Die Begründung der Preisverleihung lag insbesondere in seiner persönlichen Ausrichtung, ein biomedizinisches Problem interdisziplinär zu betrachten und gemeinsam Lösungsstrategien zu entwickeln. So stand er im engen Austausch mit den Exzellenzclustern ImmunoSensation2 und dem Hausdorff-Center für Mathematik der Universität Bonn sowie mehreren Kliniken am UKB. Der Promotionspreis ist mit 10.000 Euro dotiert.
Innovative Software auf andere Krankheitsbilder übertragbar
Im Rahmen seiner Facharztausbildung zum Radiologen in der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie unter Leitung von Prof. Ulrike Attenberger erkannte Dr. Böhner das Potential der neu entwickelten Software für die individualisierte Analyse, beispielsweise für Patientinnen mit Brustkrebs. Hieraus entstand mit Unterstützung durch das Transfercenter enaCom der Universität Bonn ein Softwarepatent, welches bereits eingereicht wurde.
“Mein Dank gilt allen Mitstreitern der verschiedenen Disziplinen an unserem Klinikum und der Universität Bonn. Die tagtägliche Begeisterung für komplexe technische und biomedizinische Fragestellung betrachte ich als Grundpfeiler unserer ertragreichen Zusammenarbeit. Ein besonderer Dank gilt der Diagnostischen und Interventionellen Radiologie unter Leitung von Prof. Ulrike Attenberger, in der ich meine Facharztausbildung sowie zahlreiche Forschungsinteressen mit steter Förderung vorantreiben kann.”