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Dunkel Hell

UKB erkundet ein US-Magnetkrankenhaus

Seit 2021 ist das UKB an der internationalen, von der EU geförderten Studie “magnet4europe” beteiligt. Diese Studie untersucht die Übertragung des Zertifizierungskonzepts für Magnet-Krankenhäuser aus den USA auf europäische Krankenhäuser und analysiert deren Auswirkungen auf die psychische Gesundheit der Beschäftigten. Magnet-Krankenhäuser zeichnen sich durch eine exzellente Patientenversorgungsqualität sowie eine hohe Bindung und Anziehungskraft für Beschäftigte aus. Die Grundlage dieser kontinuierlichen Qualitätsarbeit besteht aus über 70 Anforderungsbereichen, die sich in umfangreichen Studien und Praxiserfahrungen bewährt haben. Diese reichen von der Einbindung klinischer Pflegefachpersonen in Entscheidungsfindungen bis hin zum nationalen Benchmarking von Patienten- und Mitarbeiterzufriedenheit sowie pflegesensitiven Ergebnisindikatoren wie Sturz- und Dekubitusraten.

Im Rahmen dieses umfassenden Lernprozesses begleitet uns die US-amerikanische Partneruniversitätsklinik OSF HealthCare Saint Francis Medical Center in Peoria, Illinois. Vor Kurzem hatten zehn Beschäftigte des UKB aus den Bereichen klinische Pflegepraxis, Personalentwicklung, Pflegemanagement, Pflegeentwicklung und Pflegeforschung die Möglichkeit, unsere Partnerklinik mehrere Tage lang vor Ort kennenzulernen und an der internationalen Magnet-Hospital-Konferenz teilzunehmen.

Es war beeindruckend zu sehen, wie die Anforderungen des Magnet-Konzepts die tägliche Arbeit in dem etwa 650 Betten umfassenden Universitätsklinikum positiv beeinflussen. Wir konnten live erleben, wie verschiedene Gremien, in denen Pflegefachpersonen aus der klinischen Versorgung vertreten sind, Einfluss auf Entscheidungen und Entwicklungen nehmen. Jede Station verfügt beispielsweise über ein „Unit-Council“, in dem sich monatlich je nach Stationsgröße etwa 10 bis 15 Pflegefachpersonen für vier Stunden austauschen, um Kennzahlenentwicklungen wie Sturz- und Dekubitusraten oder neue Lernanforderungen der Station zu besprechen und konkrete Entwicklungsmaßnahmen einzuleiten.

Besonders beeindruckend waren auch die hohe pflegefachliche Expertise und die umfangreiche hochschulische Pflegebildung. Über 90 Prozent der Pflegefachpersonen verfügten über mindestens einen Bachelorabschluss, und über 400 von ihnen arbeiteten mit einem Masterabschluss als Pflegeexperten APN in der klinischen Versorgung. Als sogenannte „Shadow Nurses“ hatten wir die Möglichkeit, unseren Kolleginnen und Kollegen bei ihrer pflegefachlichen Arbeit im OP, im Wundmanagement, im Notfallzentrum oder in der Onkologie über die Schulter zu schauen. Dabei wurde deutlich, dass das Pflegemanagement auf allen Ebenen eng mit den Beschäftigten zusammenarbeitet und täglich das Qualitätserleben der Patienten mittels sogenannter „Nobel Rounds“ erfragt.

Der Besuch der internationalen Magnet-Konferenz in Chicago mit über 13.000 Teilnehmenden bildete den beeindruckenden Höhepunkt dieser sehr informativen Exkursion. Die vielfältigen Anregungen, die wir dort erhalten haben, möchten wir nun in unsere Arbeit am UKB einfließen lassen.

Für die Magnet-Arbeitsgruppe am UKB

Andreas Kocks

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