Eröffnung des neuen Zentrums für Medizinische Datennutzbarkeit und Translation mit Minister Lauterbach und Ministerin Brandes
Daten sorgen für Fortschritte in der medizinischen Forschung und verbessern dadurch die Behandlungsmöglichkeiten. Dabei müssen sowohl medizinische als auch rechtswissenschaftliche Fragestellungen im Blick behalten werden. Diese in eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zu bringen, ist Ziel des neuen Zentrums für Medizinische Datennutzbarkeit und Translation (ZMDT) an der Universität Bonn.
Am 23. Februar fand die Eröffnung des ZMDT durch den Rektor der Universität Bonn Prof. Michael Hoch. Anschließend sprachen Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKB Prof. Wolfgang Holzgreve, der Dekan der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bonn Prof. Jürgen von Hagen und der Dekan der Medizinischen Fakultät Prof. Bernd Weber Grußworte. In ihrer Rede vor Ort äußerte NRW-Wissenschaftsministerin Ina Brandes, dass das ZMDT die besten Voraussetzungen darstelle, um die medizinische Datennutzbarkeit und Translation gezielt voranzubringen. Die Keynote von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach war über Video zugeschaltet und beglückwünschte und lobte die Pionierarbeit in Bonn.
Die Direktorin des neuen Zentrums Prof. Louisa Specht-Riemenschneider von der Rechtswissenschaft der Universität Bonn ging in ihrer Rede auf die Vereinbarkeit von Datenschutz und Datennutzung ein. Prof. Alexander Radbruch, Direktor der Klinik für Neuroradiologie des UKB und ZMDT-Direktor, hielt einen Vortrag zu den Chancen medizinischer Datennutzung. In seiner Klinik setzt er u. a. KI zur Reduzierung von Kontrastmitteln ein. Am Nachmittag fanden weitere Vorträge statt, unter anderem vom Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit Prof. Ulrich Kelber und von Prof. Karl Broich, Präsident des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM).
Fakultätsübergreifendes Zentrum
Das ZMDT ist ein fakultätsübergreifendes Zentrum der Universität Bonn unter der Verantwortung des Rektorats. Es wird von der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät, der Medizinischen Fakultät auf dem UKB-Campus, der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät sowie dem Exzellenzcluster ECONtribute der Universitäten Bonn und zu Köln getragen. Das ZMDT verfolgt das Ziel, gemeinsame interdisziplinäre Forschung zu medizinischen und rechtswissenschaftlichen Fragestellungen durchzuführen.
Der thematische Fokus der Forschung liegt in Medizindatenzugang und Medizindatennutzung im Gemeinwohlinteresse. Die interdisziplinäre Forschung soll helfen, Therapiemöglichkeiten datenbasiert auf neue Grundlagen zu stellen und technische Innovationen im Bereich der Diagnose, der Behandlung und der Prognoseabschätzung zu entwickeln. Ausgründungen im Bereich der Medizindatennutzung sollen systematisch unterstützt und gefördert werden, um die Translation innovativer Ansätze aus der universitären Forschung in die klinische Praxis zu ermöglichen.