Epilepsie-Expertin will neuropädiatrische Abteilung ausbauen
Frau Prof. Klotz, erzählen Sie bitte kurz, wer Sie sind.
Geboren und aufgewachsen bin ich in St. Ingbert, einer Stadt im Saarland. Das Medizinstudium habe ich in Mainz absolviert. Danach bin ich im Rahmen meiner Facharztausbildung als Kinder- und Jugendmedizinerin nochmal für 2 Jahre zurück ins Saarland und habe an der Universitätskinderklinik gearbeitet. Es folgte ein Auslandaufenthalt im australischen Brisbane für 2 Jahre, bevor ich gemeinsam mit meinem Mann nach Würzburg gegangen bin, wo ich an der Universitätskinderklinik meine Facharztausbildung abgeschlossen habe. Dort sind auch meine beiden Töchter geboren worden. Zu viert sind wir nach Freiburg gezogen, wo ich fast 10 Jahre in der Klinik für Neuropädiatrie und neuromuskuläre Erkrankungen der Universitätsklinikum Freiburg gearbeitet habe. Hier habe ich die Weiterbildung Neuropädiatrie abgeschlossen und mich besonders im Bereich Kinderepileptologie spezialisiert. 2017 wurde ich zur Oberärztin ernannt und habe ab 2018 die Sektion pädiatrische Epileptologie geleitet. Ich habe in dieser Zeit Kinder mit Epilepsie in allen Bereichen betreut, von der Diagnosestellung, über die konservative Therapie, operative Therapien bis zur Beratung und Schulung. In dieser Zeit war ich auch Stipendiatin des Berta Ottenstein Programms und habe meine Habilitation zum Thema Cannabidiol als neue Therapieoption für Epilepsien im Kindesalter geschrieben. Seit 1.9. 2023 leite ich als neu berufene Professorin die Abteilung für Neuropädiatrie und das SPZ am UKB.
Sie sind Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin mit der Zusatzbezeichnung Neuropädiaterin. Was begeistert Sie an der Neuropädiatrie?
Mein erster Kontakt zur Neuropädiatrie war im zweiten Jahr meiner Facharztausbildung zur Pädiaterin. Was mich von Anfang an begeistert hat, war die empathische Art mit der Ärzte und Pflegende mit den Patienten und ihren Familien umgegangen sind und wie sie immer den ganzen Patienten im Blick hatten. Ich schätze es aber auch sehr, dass die Neuropädiatrie ein sehr breites Fach ist mit vielen verschiedenen Erkrankungsbildern ist, wobei viele davon zu den sehr seltenen Erkrankungen zählen. Ich mag es mich intensiv in Patientengeschichten einzudenken und mich mit anderen Kollegen national und international zu vernetzen um gemeinsam an Lösungen zu arbeiten.
Sie sind seit September die neue Direktorin der Abteilung für Neuropädiatrie und das Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ) hier am UKB. Welchen Stellenwert nimmt das SPZ für Sie in der neuropädiatrischen Versorgung ein?
Das SPZ ist ein integraler Bestandteil der Abteilung, Wir kümmern uns um Kinder mit chronischen Erkrankungen, die einen hohen Bedarf an psychologischer, sozialrechtlicher, physiotherapeutischer und ärztlicher Unterstützung haben. Die interdisziplinäre und multiprofessionellerZusammenarbeit verschiedener Facharzt- und Berufsgruppen ist ein Kernelement eines SPZ. Dank eines breit aufgestellten Teams können wir genau das anbieten.
Was bedeutet für Sie die neue Position hier am UKB?
Ich habe mich sehr darauf gefreut meine neue Position hier zu übernehmen. Für mich bedeutet es, an die tolle Arbeit meiner beiden Vorgänger anzuknüpfen und gemeinsam mit einem hochmotivierten Team die Weiterentwicklung von Neuropädiatrie und SPZ am UKB voran zu bringen.
Welche Ziele haben Sie mitgebracht?
Mein wichtigstes Ziel ist es, dass meine Mitarbeiter jeden Tag gerne zur Arbeit kommen. Nur so können wir Patientenversorgung auf hohem Niveau und mit hohem Engagement fortführen. Mittelfristig habe ich mir drei Ziele gesetzt: den Ausbau des SPZ, den Aufbau eines epilepsiechirurgisch tätigen Epilepsiezentrums für Kinder und den Aufbau einer neuropädiatrisch geführten Station.